Das Porzellanei - Kitsch oder Kunst

Ausstellungseröffnung am Samstag, 10. März 2012, 17.00 h, Museum Roßdorf, Holzgasse7

Für ihre Osterausstellung mit Porzellaneiern hat die Dieburger Sammlerin Christine Klostermann bewusst den Untertitel "Kitsch oder Kunst" gewählt:

 Die vollkommene Form des Eies reizt Künstler zur Gestaltung. Wie Laien in der Osterzeit bemalen auch sie die Oberfläche von Natureiern. Es reizt sie aber auch, die Eiform in anderen Materialien nachzubilden und daraus Objekte wie Dosen, Vasen u.a. herzustellen.

Ein Material, das sich geradezu dafür anbietet, ist das Porzellan, da der Gestaltung damit kaum Grenzen gesetzt sind. Viele der berühmtesten Porzellanmanufakturen der Welt wie z.B. Meißen, Limoges, Berlin,
Royal Copenhagen haben diese Form von namhaften Künstlern gestalten lassen.

Auch die Massenproduktion hat sich des Porzellaneies angenommen. Dabei entstehen Verbindungen zwischen einem Designerstück – dem Ei – und gängigen Vorstellungen von schön, nett, reizend, wie sie etwa von Putten oder Kleinkindern hervorgerufen werden. Bilder der Romantik, einer  heilen Welt, werden mit der Eiform verbunden, um dem Betrachter ein Gefühl von Eleganz, von Geborgenheit oder von einem Idyll zu vermitteln.

Die Grenzen zwischen Kunst und Kitsch sind nicht immer leicht zu ziehen. Das Wort Kitsch, für das es einen ersten Beleg aus dem Jahr 1878 gibt, und dessen Herkunft nicht eindeutig abgeleitet werden kann,
bezeichnet ein "Kunstwerk", das keine echten Empfindungen vermittelt, ja auf einfachste Gefühle des Betrachters angelegt ist.

Die Redensart "Über Geschmack lässt sich nicht streiten" gilt auch für Kitsch und Kunst. Entscheiden Sie selbst beim Besuch der Ausstellung, ob es falsch ist, sich an Dingen zu erfreuen, von denen ein anderer Mensch vielleicht sagt, es sei Kitsch.  

Dauer der Ausstellung bis 15.04.2012, sonntags 15 bis 17 h

Rückfragen: Ursula Richter Tel 06154 9751